09.05.2020 Happy Birthday Menschenrechtspfad Vor 10 Jahren wurde der Plesse-Menschenrechtspfad eingeweiht.
Dieser 10 km lange Rundwanderweg hat seither unzählige Wandernde angeregt, über Menschenrechte nachzudenken. Bei diesem Spaziergang, der in der Nähe der Burg Plesse in Bovenden beginnt, begegnet man 16 Tafeln, auf denen die 30 Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zu lesen sind. So kann man den herrlichen Plessewald genießen und sich dabei in Ruhe mit den Menschenrechten auseinandersetzen.
2010 wurde der Pfad von den amnesty Gruppen Bovenden und Göttingen in Zusammenarbeit mit dem Forstamt Reinhausen eingeweiht. Seitdem wurden geführte Wanderungen und Radtouren angeboten oder Wandernde stießen einfach so bei ihren Spaziergängen auf die Schilder. Eine ständige Anregung sich mit den Werten und Grundlagen der Menschenrechte zu konfrontieren. Zum 10. Geburtstag war ein großes Programm geplant, welches leider coronabedingt ausfallen musste. Aber in kleinem Rahmen – natürlich unter Beachtung der aktuellen Pandemie-Vorgaben – wurde das Jubiläum doch begangen.Zunächst wurde die Baumreihe „gegen das Vergessen“ fortgeführt, in dem eine Elsbeere in den Hof der Plesseburg gepflanzt wurde. Diese Reihe seltener Bäume führt von Bovenden jetzt bis hinauf zur Burg Plesse. Diese Bäume erinnern an die vielen Menschen, die von Menschenrechtsverletzungen betroffen sind. Die nicht vergessen werden sollen, auch wenn die Verbrechen gegen sie über Jahre totgeschwiegen und verleumdet werden oder unaufgeklärt bleiben.Nächster Stopp war an der Tafel mit dem Artikel 14 – Recht auf Asyl. Hier wies die neue Sprecherin der Bovender amnesty Gruppe vor allem auf die Situation der Geflüchteten im Mittelmeer hin. Leben retten ist kein Verbrechen, sondern Einsatz für die Menschenrechte. Aus diesem Grund wird 2020 auch der amnesty Menschenrechtspreis an die Seenotrettungscrew der Iuventa10 verliehen.Und schließlich hatte Michael Bokemeyer, langjähriger Sprecher der Bovender Amnesty-Gruppe und Hauptinitiator des Menschenrechtspfades, noch eine überraschende Information: In der Nähe des Menschenrechtspfades bei der Tafel zu den Artikeln 13/14 (Auswanderungsfreiheit und Asylrecht) gibt es im Wald ein anonymes Grab mit einem kleinen Eisenkreuz. Michael Bokemeyer fand jetzt heraus, dass dies die Grabstätte eines russischen Kriesgsgefangen aus dem Ersten Weltkrieg ist, der sich 1920 an dieser Stelle das Leben nahm. Das Grab wird seither von Familien aus der Gegend gepflegt. Auch dies ist ein Zeichen für Solidarität und Menschlichkeit. Die Amnesty-Gruppe wird sich zukünftig an dem Unterhalt der Grabstätte beteiligen.
Hier einige Videos über die Veranstaltungen.
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